Samstag, 5. November 2005

...und weiter?...

Was kommt nun nach diesem Test und was bedeutet es in der Konsequenz für die Praxis?
Bevor ich hier nun jedem studierten Kunstlehrer Kompetenzen abspreche, indem ich fertige Unterrichtsenstwürfe anbiete (was ich nicht tun werde), ist es doch in vielen Punkten wichtig gewesen, diesen kleinen Selbstversuch durchzuführen.
Warum?
Auf jeden Fall nicht zum Selbstzweck, sondern um auch für mich zu sehen, dass "künstlerische Tätigkeiten" nicht vom Können abhängig sind;
so war es zumindestens in dem Kunstunterricht, den ich hatte. Hier gab es immer gang genormte Wege, die man beim Schaffensprozess eines Bildes zu gehen hatte...Mit künsterlischem Freiraum wurde hier wenig experimentiert.
Und ist das nicht falsch?
Hat nicht jeder ein ganz anderes ästhetisches Empfinden und muss man nicht diese Individualität der Schaffenden akzeptieren (eine Frage an jeden Kunstlehrer).
Ich habe bei meinem Selbstversuch einige Eckpfeiler ausgesucht, die zu berüchsichtigen waren, ansonsten war der Weg frei für das, was es zu realisieren galt.
Das hat mich beim Malen entspannt, zudem kam hinzu, dass ich nun auch meine einziger Kritiker war.
Aber nochmal zurück in eine Klassensituation:
(und ich erinnere mich an eine solche "Debatte" auch in der Vorlesung...)
Wenn man als Lehrkraft es also schafft, den Kindern auf ihrem Lernweg gewisse Wege zu versperren (so wie ich es oben Eckpfeiler nannte), so kann man die Schüler automatisch in eine bestimmte Richtung lenken, auf denen sie dann den Lernweg beschreiten.
Wenn wir also wieder zurückkehren zu meinen Versuch, so wäre es möglich, hier bestimmte Dinge vorzugeben (also farbenstark, spriralig, kugelig etc.), aber den Rest die Kinder selber entscheiden zu lassen.
Ich habe gemerkt, dass es wichtig ist (gerade bei Kunst) jedem die ganz eigene Vorstellung von seinem Schaffensprozess zu ermöglichen und zuzubilligen.
Und: Jeder wir er/sie kann!
Dann bringt es auch Spaß und macht nicht "frustig", sondern Lust auf mehr...

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